Grüne Handelsimmobilie
Verzichtest du noch oder lebst du schon?
„Grün“ ist zu einem Lifestyle-Begriff geworden, der dem Handel seine Richtung vorgibt. Erfahren Sie in unserer Reihe #FutureRetail an einem Praxisbeispiel, wie Investoren eine „grüne“ Handelsimmobilie zukunftsfähig identifizieren können.
Grünes Einkaufen ist längst mehr als das schlechte Gewissen um den Planeten. „Grün“ ist zu einem Lifestyle-Begriff geworden, der dem Handel seine Richtung vorgibt. Aber wie können Investoren von dem Trend lernen, wie man eine „grüne“ Handelsimmobilie zukunftsfähig positioniert? Eine Filiale von Denn’s Biomarkt in Würzburg liefert ein gutes Praxisbeispiel.
„Einem unbefangenen Beobachter kann kaum entgehen, daß viele Deutsche inzwischen leicht angegrünt sind. Wer kennt nicht etliche Zeitgenossen, die – ohne übermäßig jugendbewegt, alternativ oder kulturkritisch zu sein – ihren Privathaushalt, ihren oikos, wie eine kleine Bürgerinitiative organisieren: Der gute alte Komposthaufen im Garten kommt längst wieder zu seinem Recht; anstatt alles zu vermengen, wandern das Silberpapier, mit dem die Schokolade eingewickelt war, und die Aluminiumfolie, der Joghurtbecher, die leeren Batterien aus dem Kinderspielzeug und das Altglas hübsch getrennt in die dafür vorgesehenen Container.“
Kommt Ihnen das bekannt vor? Eine gute Zustandsbeschreibung unserer Zeit, meinen Sie? Dann leben Sie in der Vergangenheit. Diese Zeilen, die mit einer Prise Sarkasmus geschrieben wurden, stammen aus dem Jahr 1986 aus der Süddeutschen Zeitung. Der Titel des Artikels nimmt das Thema vorweg, es geht um nicht weniger als „Die grüne Wende im Bewußtsein“ der Menschen, die sich schon damals Sorgen um unsere natürlichen Lebensgrundlagen machten. Gleiches gilt für die kleine Schwester des Ökologismus, das sogenannte Öko-Shaming. Es inspirierte den Komiker Otto Waalkes 1989 zu einer Filmszene, in der er Ökobauern wegen des unsachgemäßen Kompostierens eines Teebeutels ins (schlechte) Gewissen redet.
Aber im Ernst: Dass Verbraucher mit ihrem Konsumverhalten eine Mitverantwortung am Zustand von Natur und Klima tragen, ist zwar nicht neu. Angesichts der gut messbaren Folgen der Klimaerwärmung sind die Forderungen nach einer nachhaltigeren Lebensweise jedoch sehr viel lauter geworden. Und die Verbraucher scheinen zuzuhören.
Verzichtest du noch oder lebst du schon?
Verzichtest du noch oder lebst du schon? Grünes Einkaufen ist längst mehr als das schlechte Gewissen um den Planeten. „Grün“ ist zu einem Lifestyle-Begriff geworden, der dem Handel seine Richtung vorgibt. Erfahren Sie anhand des interessanten Praxisbeispiels „Denn’s Biomarkt in Würzburg“, wie Investoren eine „grüne“ Handelsimmobilie zukunftsfähig positionieren können.
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Praxisbeispiel und Wealthcap Scoring: Denn’s Biomarkt in Würzburg
Wie aber können Investoren von dem Trend lernen, wie man eine „grüne“ Handelsimmobilie zukunftsfähig positioniert? Eine Filiale von Denn’s Biomarkt in Würzburg liefert ein gutes Praxisbeispiel. Mit knapp 125.000 Einwohnern zählt Würzburg sicherlich nicht zu den größten Städten Deutschlands. Dank der sehr hohen Einzelhandelszentralität ist die Bedeutung als Einzelhandelsstandort dennoch groß. Die eher durchschnittliche Kaufkraft ihrer Einwohner macht die bayerische Stadt mit einem stark positiven Pendlersaldo wieder wett. Im Zentrum Würzburgs, inmitten historischer Bauten und Universitätsfakultäten, befindet sich in der Einkaufspassage Echter-Galerie ein Biomarkt. Trotz geringer Sichtbarkeit und eingeschränkter Zugänglichkeit für motorisierte Kunden sind die Bedingungen hervorragend, um dort hohe Frequenzwerte zu erreichen.
Die Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten in weiteren innerstädtischen Einzelhandelsgeschäften macht den Lebensmittelmarkt vor allem für Studenten, Tagesbesucher und Anwohner im näheren Umkreis interessant, zumal sich der Standort gut an die veränderten Mobilitätsgewohnheiten des urbanen Publikums angepasst hat und beispielsweise viele Abstellmöglichkeiten für Fahrräder bietet. Der lediglich 450 Quadratmeter große Biomarkt in der Echter-Galerie bietet auf knapper Fläche die Möglichkeit, bewusst zu konsumieren. Komplementiert wird er durch ein eigenes Bistro, das mit wechselnden Gerichten in Bioqualität zum Verweilen nach dem Einkauf verleitet. Die der Einkaufspassage vorgelagerte Fußgängerzone bietet den Kunden bei schönem Wetter Sitzgelegenheiten im Grünen. Die Echter-Galerie samt Biomarkt erhält dafür insgesamt 32 Punkte im Wealthcap-Mikroscoring, die Stadt Würzburg einen Makro-Score von 34.
Unser Tipp: Sehen Sie dazu im Video „Beste Aussicht? So werden Handelslagen transparent.“ unsere Experten Markus Wotruba, Leiter Standortforschung bei der BBE Handelsberatung, und Sebastian Zehrer, Leiter Research und Unternehmenskommunikation bei Wealthcap.
Der Erfolg nachhaltig handelnder Händler wie Bio-Supermärkte zeigt, dass grüner Konsum nicht mehr wegzudenken ist. Und was den Händlern wichtig ist, sollte auch Investoren wichtig sein.
Julian Schnurrer Leiter Produktmanagement, Wealthcap#FutureRetail
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- Artikel und Podcast (Zusammenfassung) „Schöne neue Einkaufswelt: Wertindikatoren für Handelsimmobilien“
- Artikel und Podcast „Verzichtest Du oder lebst Du schon?“