7. Markt­check Private Equity

Wel­che Be­deu­tung spielt Private Equity in der ak­tu­el­len Ge­menge­la­ge aus deut­lich ge­stie­ge­nen und mög­li­cher­wei­se bald wie­der mo­de­rat sin­ken­den Zin­sen, re­kord­ho­hen Ak­ti­en­kur­sen an den Bör­sen, geo­po­li­ti­schen Risiken und ein­ge­trüb­ten kon­junk­tu­rel­len Aus­sich­ten? Der 7. Wealth­cap Markt­check Private-Equity-In­ves­ti­tio­nen geht die­sen Fragen auf den Grund. Die be­frag­ten Anleger sind über­zeugt, dass Private Equity re­si­li­ent bleibt, ho­hes Ren­di­te­po­ten­zi­al auf­weist und durch die hö­he­ren Zin­sen noch be­deu­ten­der ist.

In den Au­gen der Anleger ein lang­fris­ti­ger Be­glei­ter

Gleich die ein­lei­ten­den Fragen ge­ben Ein­blick in die Stim­mung un­ter ak­tu­el­len Markt­be­din­gun­gen. So se­hen mehr als vier von fünf Be­frag­ten Private-Equity-In­ves­ti­tio­nen als „eher zu­kunfts­fä­hig“ oder „sehr zu­kunfts­fä­hig“. Die­ser Wert stei­ger­te sich so­gar leicht: Ga­ben bei der Erst­erhe­bung 2021 noch 77,7 Pro­zent der Be­frag­ten an, Private Equity als „eher“ oder „sehr zu­kunfts­fä­hig“ ein­zu­ord­nen, wa­ren es 2024 78,2 Pro­zent. Al­ler­dings ver­än­der­te sich der An­teil von „sehr zu­kunfts­fä­hig“ ent­spre­chend der all­ge­mei­nen Stim­mung deut­lich: Ga­ben 2021 noch 47,4 Pro­zent an, Private-Equity-In­ves­ti­tio­nen als „sehr zu­kunfts­fä­hig“ zu be­wer­ten, wa­ren es 2024 nur noch 24,7 Pro­zent. Auch wenn das grund­sätz­li­che Ver­trau­en in Private Equity ge­ge­ben ist, ver­hal­ten sich ei­ni­ge Anleger vor­sich­ti­ger als frü­her.
 
Die Re­si­li­enz von Private-Equity-Investments in Kri­sen­zei­ten hal­ten rund 60 Pro­zent der Be­frag­ten für ge­ge­ben. Ge­gen­über 2021 ha­ben al­ler­dings die un­ent­schlos­se­nen Op­tio­nen „eher nein“ mit 22,9 Pro­zent und „eher ja“ mit 48,4 Pro­zent deut­li­che An­tei­le hin­zu­ge­won­nen (2021: eher nein = 17,7 %; eher ja = 40,3 %). Auch an der Be­wer­tung der Re­si­li­enz von Private Equity wird da­mit die vor­sich­ti­ge­re Hal­tung von Pri­vat­an­le­gern im ak­tu­el­len Markt­um­feld deut­lich.

^{Quel­le: Wealth­cap, 7. Markt­check: Private-Equity-In­ves­ti­tio­nen.}

Auch beim Ren­di­te­ver­gleich mit Ak­ti­en zeigt sich, dass Private-Equity-In­ves­ti­tio­nen eine hohe Mei­nung bei Pri­vat­an­le­gern ge­nie­ßen, aber die Er­war­tun­gen sich an­ge­sichts des Um­felds an­pas­sen. Nach wie vor mehr als die Hälf­te der Be­frag­ten hält die In­ves­ti­ti­on in nicht-ge­lis­te­te Un­ter­neh­men für ren­ta­bler als bör­sen­ge­lis­te­te Un­ter­neh­men. Wäh­rend sich der An­teil der Be­frag­ten, der Private Equity auf je­den Fall ren­ta­bler als Ak­ti­en an­sieht, zwi­schen 2021 und 2024 von 27 auf 14,4 Pro­zent ver­rin­ger­te, ging auch der An­teil der Be­frag­ten, der in kei­nem Fall Private Equity für ren­ta­bler als Ak­ti­en hielt, zu­rück. Die Ant­wor­ten wa­ren deut­lich aus­ge­gli­che­ner und zei­gen, dass die As­set­klas­se Private Equity sich in der Kri­se be­haup­ten konn­te.
 
Flo­ri­an Wiß, Lei­ter für Mar­ke­ting, Re­se­arch und Ge­schäfts­stra­te­gie bei Wealth­cap be­wer­tet die Er­geb­nis­se als po­si­tiv für den Sta­tus von Private Equity als so­li­den Ren­di­te­an­ker, der auch in her­aus­for­dern­dem Markt­um­feld funk­tio­niert. Auch ver­weist er dar­auf, wie gut sich die Ren­di­te bei den An­le­ger­mo­ti­ven be­haup­tet: „Das wich­tigs­te In­ves­ti­ti­ons­mo­tiv mit ei­ner Zu­stim­mung von 46 Pro­zent ist wie schon vor drei Jah­ren das Ren­di­te­po­ten­zi­al von Private Equity.“

Zin­sen ver­än­dern die Be­deu­tung von Private Equity

Ein wei­te­res Er­geb­nis der Um­fra­ge ist der ver­mu­te­te Ein­fluss von Zins­ent­wick­lun­gen auf Private Equity. Knapp zwei Drit­tel der Be­frag­ten ga­ben da­bei an, dass Zins­ent­wick­lun­gen die In­ves­ti­ti­on in Private Equity be­deu­ten­der machen wür­den. Zum Ver­gleich: Le­dig­lich etwa die Hälf­te der Be­frag­ten ging 2021 da­von aus, dass die Co­ro­na-Pan­de­mie Private-Equity-In­ves­ti­tio­nen be­deu­ten­der machen wür­de.