Alternative Investments
Alternative Investments im großen Ganzen
Zielfondsinvestments gehören als Beimischung in jedes Portfolio. Schon eine geringfügige Beimischung kann historisch nachweislich zu einem besseren Rendite-Risiko-Verhältnis führen. Warum das so ist, lesen Sie im vierten und letzten Teil der Wealthcap Themenreihe „Mit Alternatives durch die Zeitenwende“.
Inhalt der Themenreihe
Historische Analysen zeigen, dass eine Beimischung mit Private-Equity-Buy-out-Fonds und Private-Real-Estate-Fonds ein klassisches Aktien- und Anleiheportfolio „resilienter“ in Krisen macht – vorausgesetzt, auch die Private-Equity- bzw. Real-Estate-Allokation selbst ist in alle Richtungen breit diversifiziert. Doch Private Equity und Private Real Estate sind keine Bausteine, die nur in Krisenzeiten funktionieren können. Langfristig kann sich das Renditepotenzial bei gleichzeitig sinkender Volatilität des Gesamtportfolios erhöhen.
Die ersten drei Teile der Wealthcap Themenreihe „Mit Alternatives durch die Zeitenwende“ haben gezeigt, dass:
1. Krisen in der Regel unvorhersehbar und gleichzeitig unvermeidbar sind. Wir wissen sicher, dass sie kommen, aber nicht wann und durch welchen Auslöser. Deshalb ist Diversifikation ein unverzichtbares Gut.
2. Private-Equity-Buy-out-Fonds haben sich in der Vergangenheit im Vergleich zu den liquiden Aktienmärkten als relativ „robust“ erwiesen. Zielfondsinvestments sind kein reines „Schönwetter-Investment“, in den zurückliegenden 20 Jahren konnte darüber hinaus, gerade in Krisenzeiten, eine deutliche Outperformance beobachtet werden.
3. Diversifikation ist dabei auch bei Private-Asset-Allokationen enorm wichtig. Das gilt nicht nur regional und branchenübergreifend, sondern vor allem auch auf der Zeitschiene.
Positiver Rendite- und Risikobeitrag zum Gesamtportfolio
Abb. 1: Historische Analyse zur Beimischung von Private-Equity-Buy-out-Fonds und Private-Real-Estate-Fonds zu einem Aktienportfolio; Quelle: Wealthcap.
Abbildung 1 zeigt ein Ausgangsportfolio aus 50 Prozent Aktien sowie 50 Prozent Anleihen und wie sich die Beimischung von zehn beziehungsweise 20 Prozent Private-Equity-Buy-out-Fonds und Private-Real-Estate-Fonds auf die Rendite sowie auf die Volatilität auswirkt. Die Basis liefern historische Zeitreihen zwischen 2000 und 2021. In jeder der betrachteten Konstellationen steigt die Rendite bei gleichzeitig sinkender Schwankungsbreite beziehungsweise Volatilität.
Abb. 2: Historische Analyse zur Beimischung von Private-Equity-Buy-out-Fonds und Private-Real-Estate-Fonds zu einem Aktien- und Anleiheportfolio; Quelle: Wealthcap.
Die Abbildungen 2 und 3 zeigen abweichend ein Ausgangsportfolio aus 75 Prozent Aktien und 25 Prozent Anleihen beziehungsweise 25 Prozent Aktien und 75 Prozent Anleihen. Der Effekt einer Beimischung von Private-Equity-Buy-out-Fonds und Private-Real-Estate-Fonds ist retroperspektiv betrachtet grundsätzlich derselbe: Die Rendite steigt, die Volatilität sinkt. Wobei bei höheren Anleiheallokation im Ausgangsszenario der positive Effekt auf die Rendite überwiegt.
Abb. 3: Historische Analyse zur Beimischung von Private-Equity-Buy-out-Fonds und Private-Real-Estate-Fonds zu einem Aktien- und Anleiheportfolio; Quelle: Wealthcap.
Für die drei Ausgangsportfolios gilt somit:
Defensives Portfolio mit einer Allokationsquote von 75% Anleihen und 25% Aktien
Beimischung von 10% Private Equity: Deutliche Verbesserungsmöglichkeit der Renditechancen verbunden mit einer eher moderaten Risikoreduzierung
Beimischung von 10% Private Real Estate: Gute Verbesserungsmöglichkeit der Renditechancen verbunden mit einer noch höheren Möglichkeit an Risikoreduzierung
Moderates Portfolio mit einer Allokationsquote von 50% Anleihen und 50% Aktien
Beimischung von 10% Private Equity: Deutliche Verbesserungsmöglichkeit der Renditechancen verbunden mit einer eher moderaten Risikoreduzierung
Beimischung von 10% Private Real Estate: Gute Verbesserungsmöglichkeit der Renditechancen verbunden mit einer moderaten Möglichkeit an Risikoreduzierung
Offensives Portfolio mit einer Allokationsquote von 75% Aktien und 25% Anleihen
Beimischung von 10% Private Equity: Gute Verbesserungsmöglichkeit der Renditechancen verbunden mit einer ebenfalls guten Möglichkeit an Risikoreduzierung
Beimischung von 10% Private Real Estate: Moderate Verbesserungsmöglichkeit der Renditechancen verbunden mit einer deutlichen Möglichkeit an Risikoreduzierung
Steigende Rendite bei gleichzeitig sinkendem Risiko – ist damit die „Binsenweisheit“ widerlegt, wonach hohe Renditen immer auch mit hohen Risiken einhergehen? „Nein, dieser Grundsatz des Investierens gilt natürlich auch weiterhin“, sagt Thomas Zimmermann, Head of Investmentmanagement Private Equity / Private Real Estate bei Wealthcap, und erklärt: „Der Effekt ergibt sich daraus, dass als Risikokennziffer wie weltweit üblich die Volatilität herangezogen wird. Private Assets wie Private Equity oder Private Real Estate sind aber per Definition keine börsennotierten Assetklassen.“ Das heißt nicht, dass Private Equity und Private Real Estate frei von Risiken wären. „Einzelne Geschäftsmodelle können scheitern und Unternehmen vom Markt verschwinden. Gegen Risiken aus Eigenkapitalinvestitionen ist auch Private Equity nicht gefeit. Umso wichtiger ist deshalb eine breite Streuung, die systematisch und effektiv besonders mit Zielfondsstrategien gelingen kann.“
Der wichtigste Faktor ist, dass sich etwaige Krisen – wie im ersten Teil der Wealthcap Themenreihe gesehen – wenn überhaupt erst mit einiger Verzögerung und zumeist deutlich geringeren Ausschlägen als vom Aktienmarkt zu Beginn unterstellt bemerkbar machen.
Private-Equity-Buy-out-Fonds und Private-Real-Estate-Fonds profitieren bei langfristiger Betrachtung genauso von einer positiven Konjunkturlage wie der Aktienmarkt
Thomas ZimmermannHead of Investmentmanagement Private Equity/Private Real Estate bei WealthcapPrivate Assets leisten einen positiven Rendite-Risiko-Beitrag bei offensiven wie defensiven Portfolioallokationen
„Private-Equity-Buy-out-Fonds und Private-Real-Estate-Fonds profitieren bei langfristiger Betrachtung genauso von einer positiven Konjunkturlage wie der Aktienmarkt“, sagt Thomas Zimmermann. „Nur war bei bisherigen Krisen, zum Beispiel der Finanzkrise, der maximale Quartalsverlust geringer und die Erholungszeit kürzer.“ Damit seien Private Assets je nach individueller Ausgestaltung langfristig in der Lage, sowohl die Performance zu erhöhen als auch die Volatilität eines bereits bestehenden Portfolios zu verringern.
Das gelte sowohl für ein defensiv ausgerichtetes Ausgangsportfolio mit hohem Anleiheanteil als auch für ein offensiveres Portfolio mit hohem Aktienanteil, wie die historische Betrachtung der drei Beispielallokationen zeige. Dabei lasse sich die Wirkung je nach Höhe der Beimischung und Ausgestaltung des Portfolios individuell ausgestalten. Somit ist für jeden Anlegertypus eine individuell passende Allokation mit Private-Assets-Beimischung darstellbar.