Private-Equity-Buyout-Fonds
Das Potenzial aktiver
Wertsteigerungsstrategien
Lange Zeit waren die niedrigen Zinsen einer der Treiber für die Nachfrage nach „Alternative Investments“ in der institutionellen Kapitalanlage. Diese Rahmenbedingungen haben sich fundamental verändert. Lesen Sie, warum Alternatives wie zum Beispiel Private Equity weiterhin gefragte Assetklassen bleiben.
Unter Alternatives sind all jene Assetklassen zu verstehen, die keine liquiden Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen sind. Eine allgemeingültige Definition gibt es zwar nicht, doch zumeist werden vor allem die sogenannten Real Assets wie Immobilien, Infrastruktur, Rohstoffe, Private Equity und Private Debt, aber auch neuartige virtuelle Assets wie zum Beispiel Kryptowährungen dazu gezählt.
Sie dienen in der Regel dazu, ein breit aufgestelltes Portfolio, das auch Aktien und Anleihen beinhaltet, um zusätzliche und oftmals nur wenig korrelierende Assetklassen zu ergänzen – in der Regel mit dem Ziel, das Portfolio zu diversifizieren und das Verhältnis von Risiko und Rendite zu optimieren. Wealthcap hat als Asset- und Investment-Manager auf die beiden Bereiche Immobilien und Private Equity konzentriert, letzteres in Form von sogenannten Buyout-Fonds. Dabei handelt sich um Investments in den Private-Equity-Unternehmen, die bereits eine bestimmte Reifephase erreicht haben und frisches Kapital zum Beispiel für weiteres Wachstum, Umstrukturierungen oder Generationswechsel bei den Gründern benötigen.
Nachfrage bleibt auch bei höheren Zinsen
Alternative Investments, insbesondere Private Equity, hatten in den vergangenen Jahren erhebliche Mittelzuflüsse von institutionellen Investoren zu verzeichnen. Als eine der wesentlichen Motivationen hierfür galt das über viele Jahre hinweg bestehende Umfeld niedriger Zinsen, das bei vielen Investoren zu einer Neujustierung der Portfolioallokationen hin zu höheren Alternatives-Quoten führte.
Seit die großen Notenbanken wie Fed und EZB ab Mitte 2022 deutliche Zinssteigerungen durchführten, um die stark angestiegene Inflation zu bekämpfen, haben sich die Rahmenbedingungen jedoch stark verändert. Dennoch gehen Marktbeobachter davon aus, dass das über Fonds in Alternatives investierte institutionelle Vermögen langfristig weiter steigen wird – nach Schätzungen von Preqin zwischen 2023 und 2028 von 12,47 Billionen auf 19,19 Billionen US-Dollar weltweit. 2010 waren es „lediglich“ 2,69 Billionen.
Zusätzliche Hinweise: Die Gesamtzahlen können aufgrund von Rundungen leicht abweichen.
Quellen: PwC Global AWM & ESG Research Centre, Refinitiv Lipper, Prequin.
Das wirft die Frage auf, weshalb Alternatives und speziell Private Equity auch unter veränderten Rahmenbedingungen beim Zins für viele institutionelle Investoren offenbar wenig an ihrer Bedeutung und Attraktivität eingebüßt haben. „Die Alternatives sind in die Portfolios gekommen, um zu bleiben“, sagt Stefan Echter, Leiter Alternative Investments bei Wealthcap.
Alternatives haben sich bewährt
Echter sieht sich in seiner Einschätzung bestätigt: „Jetzt zeigt sich, dass der Druck durch die Niedrigzinsen eben nicht das einzige Argument war, das für Alternatives sprach.“ Viele alternative Assetklassen hätten sich seither bewährt, etwa indem sie sich als relativ resilient gegenüber Kursveränderungen an den Börsen erwiesen hätten oder weiterhin stabile Cashflows generierten. „Alternative Investments sind ein fester Bestandteil zur Komplettierung und Stabilisierung von Portfolios geworden, die ihre Vorteile, wie ein gutes Rendite-Risiko-Profil gepaart mit einer guten Diversifikationsmöglichkeit, auch weiterhin ausspielen.“
„Einer der Vorteile, den ein Teil der Alternative Investments mitbringt, ist die Möglichkeit, durch aktive Management-Maßnahmen die Effizienz des Investments zu erhöhen und Werte zu steigern“, erläutert Stefan Echter. „Das trifft auf dem breiten Aktien- oder Anleihenmarkt in der Regel nicht zu – es sei denn, ich habe sehr große Allokationen von einem einzelnen Unternehmen. Bei Private-Equity-Beteiligungen wird fast immer ein strategischer Anteil, die Mehrheit oder gar eine vollständige Übernahme des Unternehmens angestrebt, und damit entsprechende Eingriffsmöglichkeiten.“
Ein breiter Portfolioansatz, der in unterschiedliche spezialisierte Zielfonds mit den jeweils besten Fondsmanagern ihres Fachs investiert, ist die erfolgversprechendste Strategie
Stefan EchterLeiter Alternative Investments WealthcapVerschiedene Ertragskomponenten im Fokus
Es gibt drei Komponenten, mit denen Investoren Gewinne erzielen – ob in Form realisierter Zahlungsströme oder reiner Buchgewinne – und die je nach Assetklasse eine mehr oder weniger große Rolle spielen:
1. Reine Cashflows, also mehr oder weniger regelmäßige Zahlungszuflüsse wie Zinsen, Dividenden oder Mieteinkünfte.
2. Passive Wertentwicklungen durch Marktentwicklungen, die von den Investoren selbst nicht direkt zu beeinflussen sind, zum Beispiel die allgemeinen Marktentwicklungen an den Börsen.
Abgesehen vom aktuellen Marktgeschehen üben hierbei auch langfristige Megatrends wie Urbanisierung, Digitalisierung, Klimawandel etc. Einfluss aus.
Mit der Realisierung positiver Wertentwicklungen durch Verkauf werden diese zurück in einen Cashflow verwandelt, was allerdings mit einem Desinvestment einhergeht.
3. Aktive Wertsteigerungsstrategien, auf die im Folgenden näher eingegangen wird.
„Dabei gibt es zwischen den Alternative Investments erhebliche Unterschiede. Denken wir zum Beispiel an Gold, das weder einen Cashflow produziert noch aktive Wertsteigerungsmaßnahmen erlaubt – sieht man von der Veredlung durch die Schmuckindustrie einmal ab. Beim Gold steht ausschließlich rein passiv der reale Werterhalt oder die Spekulation auf Wertsteigerungen im Vordergrund“, so Echter. „Um diese zu realisieren, muss dann zwingend ein Verkauf, also ein Desinvestment, erfolgen.“
Die folgende schematische Darstellung erläutert das Prinzip beispielhaft anhand einiger der wichtigsten Assetklassen, wobei kein Anspruch auf Vollständigkeit besteht und die Grenzen fließend sein können. Beispielsweise ist es auch bei Core-Immobilien immer wieder sinnvoll, durch gezielte aktive Asset-Management-Maßnahmen wertsteigernd einzugreifen, während gleichzeitig natürlich auch Value-Add-Immobilien von allgemeinen Marktentwicklungen beeinflusst werden. Der Unterschied liegt darin, wo genau der Fokus ist.
Je nachdem, welche konkreten Anlageziele sie verfolgen, können Investoren durch eine kluge Diversifikation der Assetklassen mit ihren jeweiligen spezifischen Eigenschaften genau die Mischung aus Chancen, Risiken und Ertragskomponenten zusammenstellen, die diese individuellen Ziele in der jeweils aktuellen Marktlage am besten zu erreichen verspricht.
Sofern aktive Wertsteigerungsstrategien dabei eine Rolle spielen sollen, führt kaum ein Weg an einer Allokation in Immobilien – vor allem Value Add – sowie Private Equity vorbei. Wie das funktionieren kann, soll am Beispiel Private Equity Buyouts näher erläutert werden.
An Private Equity führt kein Weg vorbei
Unter Private Equity versteht man im Allgemeinen die Beteiligung eines Investors mit Eigenkapital an einem nicht börsennotierten Unternehmen als Form der Kapitalanlage – also von finanziellen, nicht strategischen Motiven getragen. Der Private-Equity-Beteiligungsmarkt ist eine auch volkswirtschaftlich nicht zu verachtende Größe. Nach Angaben des Bundesverbands Beteiligungskapital (BVK) gehören allein in Deutschland circa 5.500 Betriebe mit 1,5 Millionen Beschäftigten zu den Portfolios von Private-Equity-Unternehmern.
Zu berücksichtigen ist allerdings, dass Private Equity mehrere Gesichter hat. Im Wesentlichen wird zwischen der Zyklus- beziehungsweise Reifephase der Unternehmen unterschieden:
Venture Capital bezeichnet eine Kapitalbeteiligung an einem noch jungen Unternehmen in der Gründungsphase, beispielsweise einem Start-up. Das Risiko ist in der Regel vergleichsweise hoch, regelmäßige Cashflows fehlen – dafür kann im Erfolgsfall auch der potenzielle Gewinn sehr hoch sein.
Mezzanine Capital bedeutet in diesem Zusammenhang eine Beteiligung an einem wachsenden Unternehmen mit bereits etabliertem Geschäftsmodell, um etwa die für eine rasche Expansion notwendigen Investitionen zu tätigen.
Buyout-Strategien wiederum konzentrieren sich auf am Markt etablierte Unternehmen, die jedoch Restrukturierungsbedarf haben oder einen Generationswechsel bei den Eigentümern durchlaufen.
In der Vergangenheit haben insbesondere Buyout-Strategien in Abhängigkeit der Größe ein vergleichsweise attraktives Rendite-Risiko-Profil aufgewiesen. Das gilt einerseits im Vergleich zu anderen Private-Equity-Segmenten, wie die folgende Grafik zeigt:
Kein reines Schönwetter-Investment
Das gilt andererseits aber auch im Vergleich zu anderen Assetklassen: „Wir haben immer wieder gesagt, dass Private-Equity-Buyouts kein reines Schönwetter-Investment sind“, betont Stefan Echter. „Das liegt daran, dass sie nachweislich nicht nur in ‚bullishen‘ Kapitalmarktzeiten eine nennenswerte Outperformance gegenüber den Aktienmärkten erzielen können, sondern auch in herausfordernderen Umfeldern – und mehr als das: Gerade dann ist die Outperformance sogar besonders groß. Das bedeutet, dass Anlagestrategien mit nicht börsennotierte Private-Equity-Unternehmen besser mit volatilen Marktsituationen zurechtkommen als ihre börsennotierten Pendants.“
Eine Ursache dürfte die geringere Volatilität in Abhängigkeit von Marktentwicklungen sein, räumt Echter ein: „Wenn tagesaktuell die Kurse schwanken, merken Private-Equity-Investoren das zunächst kaum – erst wenn sich eine Richtung langfristig und maßgeblich durchsetzt, kann das auch für sie relevant werden. Zudem müssen keine Quartalsberichte veröffentlicht werden.“ Es gebe aber noch einen anderen Grund: „Das aktive Management zur Verbesserung der Unternehmens-Performance und damit des Unternehmenswertes ist nicht nur ein Korrektiv in Krisenzeiten, sondern immanenter Bestandteil einer Buyout-Anlagestrategie. Das macht sie weniger abhängig von kurzfristigen, externen Faktoren.“
So kann aktive Wertsteigerung in Unternehmen funktionieren
Eine Erfolg versprechende Buyout-Strategie erfordert allerdings auch ein tiefgreifendes Verständnis für das konkrete Unternehmen und seine Branche, welches in der Praxis nur von spezialisierten Fondsmanagern erbracht werden kann. Hinzu kommt, dass natürlich auch Private-Equity-Buyouts nicht frei von Risiken sind und deshalb eine breite Diversifikation über Branchen und Unternehmen und deren jeweiligen Reifegrad erforderlich ist, um etwaige Einzelrisiken zu streuen und zugleich in unterschiedlichen Marktphasen „gereifte“ beziehungsweise sanierte Unternehmen wieder an den Markt zu bringen.
Als mögliche aktive Management-Maßnahmen stehen dem Fondsmanagement verschiedene Handlungsoptionen zur Verfügung. Nachfolgend eine Übersicht der möglichen Management-Strategien, die natürlich immer vom Einzelfall, der jeweiligen Situation und den Herausforderungen des jeweiligen Unternehmens ankommt:
Private Equity Buyout: Wertsteigerungsansätze und Beispiele
Ausbau der Markt- und Wettbewerbsposition
- Investition in neue Produkte und Innovationen
- Entwicklung von Zusatzleistungen
- Investition in neue Standorte
Operative
Verbesserungen
- Einführung professioneller Management- und Reportingstrukturen
- Verbesserung der Finanzierungsstruktur
und des Liquiditätsmanagements - Qualitative Verbesserung der
Zuliefererstruktur
Unternehmenszukäufe und
Zusammenschlüsse
- Größenvorteile nutzen, z. B. im
Produkteinkauf, in der Produktion
oder der Logistik - Marktposition festigen
- Unterstützung im Akquisitionsprozess
und Bereitstellung von Kapital
Erschließung
neuer Märkte
- Erschließung neuer Marktsegmente und Abnehmergruppen
- Erschließung von Auslandsmärkten
- Ergänzung des Produktportfolios
Portfolioansatz sichert Expertise und Diversifikation
„Nach unserer Überzeugung ist ein breiter Portfolioansatz, der in unterschiedliche spezialisierte Zielfonds mit den jeweils besten Fondsmanagern ihres Fachs investiert, die erfolgversprechendste Strategie“, resümiert Echter. „Das mag auf den ersten Blick zwar mit einem hohen Aufwand verbunden sein, doch die damit einhergehenden Chancen wären andernfalls in der Praxis kaum zu realisieren.“ Deshalb setze Wealthcap seit Jahren erfolgreich auf Portfoliofonds mit einer Allokation in spezialisierte und hochkompetente Private-Equity-Zielfondsmanager, die wiederum für ihre Portfoliounternehmen aktive Wertsteigerungsstrategien verfolgen.