17.03.2022

Wealth­cap-Markt­über­blick: Deut­sche Wohn­im­mo­bi­li­en sind der In­ves­to­ren­lieb­ling

Der Real As­set und In­vest­ment Manager Wealth­cap ver­öf­fent­licht sei­nen ak­tu­el­len Markt­über­blick zum deut­schen Wohn­im­mo­bi­li­en­markt für die zwei­te Jah­res­hälf­te 2021. Auf Grund­la­ge von Zah­len des führen­den Im­mo­bi­li­en­dienst­leis­ters JLL wur­den Markt­ent­wick­lun­gen mit be­son­de­rem Fo­kus auf die Top-7-Städ­te er­fasst. Im Er­geb­nis zeig­te sich der deut­sche Wohn­im­mo­bi­li­en­markt auch im zwei­ten Halb­jahr 2021 – trotz Co­ro­na­pan­de­mie – äu­ßerst re­si­li­ent und die Nut­zungs­art Woh­nen war die be­lieb­tes­te für Im­mo­bi­li­en­an­le­ger.

„His­to­risch nied­ri­ge Brut­to­ren­di­ten ver­deut­li­chen die nach­hal­ti­ge und dy­na­mi­sche Nach­fra­ge nach deut­schen Wohn­im­mo­bi­li­en. Ak­tu­ell bleibt je­doch ab­zu­war­ten, wie sich die Welt­wirt­schaft in­fol­ge der geo­po­li­ti­schen Kri­se in der Ukrai­ne ent­wi­ckeln wird. Eine Neu­be­wer­tung der Markt­la­ge kann da­her in ab­seh­ba­rer Zeit er­for­der­lich wer­den“, sagt Se­bas­ti­an Zeh­rer, Lei­ter Re­se­arch bei Wealth­cap.

1. Markt­um­feld: Kon­junk­tur und Zins­um­feld

Im Ver­gleich zum drit­ten Quar­tal ist im Q4 mit 0,7 % ein mo­de­ra­ter Rück­gang des Brut­to­in­land­pro­dukts zu be­ob­ach­ten. Die Ar­beits­lo­sen­quo­te ging im De­zem­ber auf 5,1 % zu­rück, wäh­rend sie im Juni noch bei 5,7 % lag.

Kurz­fris­ti­ge Zin­sen blei­ben im Ne­ga­tiv­be­reich. Die Re­al­ver­zin­sung – ge­mes­sen als Ren­di­te ei­ner zehn­jäh­ri­gen Bun­des­an­lei­he, ab­züg­lich In­fla­ti­on – lag im De­zem­ber 2021 bei -5,22 %. Die EZB hielt auch im zwei­ten Halb­jahr 2021 wei­ter­hin an ihrer Nied­rig­zins­po­li­tik fest. Mög­li­che Zins­schrit­te in Be­zug auf die Ein­däm­mung ei­nes er­höh­ten In­fla­ti­ons­an­stiegs wer­den eben­so wie die wirt­schaft­li­che Er­ho­lung durch die wei­te­re Ent­wick­lung der geo­po­li­ti­schen Ge­scheh­nis­se in der Ukrai­ne und vom wei­te­ren Ver­lauf der Co­ro­na­pan­de­mie be­ein­flusst.

2. Ver­hal­tens­va­ria­blen: Ban­ken und In­ves­to­ren

Ver­gli­chen mit dem ers­ten Halb­jahr 2020 wuchs das Neu­ge­schäfts­vo­lu­men in der gewerb­lichen Im­mo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung im ers­ten Halb­jahr 2021 um etwa 6,0 % auf 18,1 Mil­li­ar­den Euro. Vor dem Hin­ter­grund der wei­ter­hin re­strik­ti­ven Ri­si­ko­ver­ga­be­richt­li­ni­en der Ban­ken und des an­hal­tend schwie­ri­gen Co­ro­na­pan­de­mie-Um­felds ist dies ein po­si­ti­ves Vor­zei­chen. In­ves­to­ren su­chen un­ver­än­dert stark nach An­la­ge­mög­lich­kei­ten.

In­ves­to­ren be­wer­ten deut­sche Wohn­im­mo­bi­li­en wei­ter­hin als re­si­li­en­te An­la­ge­op­ti­on, ge­ra­de in Zei­ten man­geln­der ren­ta­bler In­vest­ment­al­ter­na­ti­ven. Da­bei ent­fie­len mehr als 80 % al­ler In­ves­ti­tio­nen 2021 auf die Ri­si­koklas­sen Core und Core Plus.

3. Wohn­in­ves­ti­ti­ons­markt

Der deut­sche Wohn­in­ves­ti­ti­ons­markt wuchs 2021 zum sechs­ten Mal in Fol­ge, was die rege Nach­fra­ge un­ter­streicht. Pro­dukt­man­gel und Ein­schrän­kun­gen im Trans­ak­ti­ons­ge­sche­hen durch die Co­ro­na­pan­de­mie hat­ten die Dy­na­mik zwar zeit­wei­se aus­ge­bremst, doch im zwei­ten Halb­jahr 2021 war ein Re­kord­wachs­tum zu ver­zeich­nen. So stieg das Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men bei deut­schen Wohn­im­mo­bi­li­en im Jah­res­ver­gleich um knapp das Vier­fa­che auf etwa 40,7 Mil­li­ar­den Euro und mach­te erst­mals mehr als die Hälf­te des Ge­samt­trans­ak­ti­ons­markts aus. Größ­ter Ein­zel­de­al war mit Ab­stand die Fu­si­on von Vo­n­o­via und Deut­sche Woh­nen.

Der Druck auf die Ren­di­ten zeig­te sich über alle Top-7-Städ­te hin­weg und ist im an­hal­tend star­ken Nach­fra­ge­über­hang auf In­ves­to­ren­sei­te be­grün­det.
Die Brut­to­ren­di­ten für Wohn­im­mo­bi­li­en der Top-7 ver­zeich­ne­ten im zwei­ten Halb­jahr 2021 ei­nen Rück­gang um 0,21 % ge­gen­über dem ers­ten Halb­jahr 2021. Im Schnitt lag die er­mit­tel­te Brut­to­ren­di­te bei knapp 3,0 %.

4. Wohn­ver­mie­tungs­markt

Die Zahl der Miet­an­ge­bo­te (in­de­xiert: Wert 2014 ent­spricht 100) im Mit­tel der Top-7 sank im zwei­ten Halb­jahr 2021 leicht um 0,5 In­dex­punk­te im Ver­gleich zum ers­ten Halb­jahr. Ei­nen stär­ke­ren Rück­gang ver­zeich­ne­te mit 4,13 In­dex­punk­ten die Zahl der Kauf­an­ge­bo­te. Es ist zu er­war­ten, dass sich der An­stieg der Roh­stoff­prei­se kurz­fris­tig dämp­fend auf das An­ge­bot im Woh­nungs­neu­bau­seg­ment aus­wir­ken wird.

Die mitt­le­ren An­ge­bots­miet­prei­se der Top-7 re­du­zier­ten sich ge­gen­über dem ers­ten Halb­jahr 2021 um mo­de­ra­te 0,14 % auf 14,88 Euro pro Qua­drat­me­ter im zwei­ten Halb­jahr 2021. Hier­bei ist al­ler­dings zwi­schen den ein­zel­nen Städ­ten zu dif­fe­ren­zie­ren. Ge­gen­über den Me­tro­po­len selbst er­fährt ins­be­son­de­re das Um­land ei­nen An­stieg der Prei­se.

Wei­ter­füh­ren­de Informationen

Down­load ak­tu­el­ler Markt­über­blick Wohn­im­mo­bi­li­en Deutsch­land

Pod­cast mit Mat­thi­as Bart­hau­er von JLL und Se­bas­ti­an Zeh­rer von Wealth­cap zu den Ent­wick­lun­gen auf dem Büro- und Wohn­im­mo­bi­li­en­markt im zwei­ten Halb­jahr 2021

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